Zur Person

Gerd Bayer
03.01.1951
in Kulmain
181 cm/
(Steinbock)

An einem kalten Wintertag im Januar 1951 erblickte ich in Kulmain drei Häuser von meiner jetzigen Wohnung entfernt als Hausgeburt das Licht dieser wundersamen Welt. Geprägt wurde ich von einem streng katholischem Elternhaus. Ich musste immer "brav" sein und steckte deshalb als Kind etliches  von meinen Spielkameraden ein. Natürlich wurde ich auch 8 Jahre lang Ministrant. Geld war auch nie viel da, weil meine Eltern ein Haus gekauft und umgebaut hatten. Mein Vater verdiente als Schreiner auch nicht gerade üppig, meine Mutter trug mit Näh- und Heimarbeit zum Lebensunterhalt bei. Finanziell ging es bei uns eher karg zu. So lernte ich schon frühzeitig, sparsam und genügsam zu sein. Trotzdem glaube ich, daß ich eine schöne und glückliche Kindheit hatte, weil meine Eltern immer da waren und ich fühlte, daß sie mich gern hatten.

Das einzige Trauma, das ich aus  meiner Kindheit behalten abe, sind meine Haare. Bis zu meinem 15. Lebensjahr mußte ich mir beim Dorffriseur (der hauptberuflich Postbote war) die Haare scheren lassen. Von Frisur kann man dabei nicht sprechen, es wurde einfach bis zu den Schläfen hinauf alles kurzgeschoren. Eigentlich war ich der erste Punk in Kulmain. Ich werde deshalb wahrscheinlich in meinem Leben nie mehr kurze Haare tragen (höchstens die Natur hilft nach und die Haare fallen aus).

Im Prinzip bin ich als Einzelkind aufgewachsen. Ich habe zwar einen Bruder, aber Josef ist 7 Jahre älter und war nur in den Ferien zuhause, weil er Priester werden wollte und deshalb im Internat war. Zueinandergefunden haben wir erst später, als meine Mutter tot war. Jetzt sind wir wirklich Brüder, ich kann mich auf seinen Rat verlassen und wir haben ein wirklich gutes geschwisterliches Verhältnis. Ich habe von ihm viel über Web-Programmierung und PC-Kenntnisse gelernt. Seine eigene HOMEPAGE ist wirklich sehens- und lesenswert.

Nach 6 Jahren Volksschule  und Realschulabschluss nach weiteren 4 Jahren versuchte ich mich in der Laufbahn als Regierungs - Assistenten - Anwärter (das heißt wirklich so bescheuert!) beim damaligen Landratsamt Kemnath, wo ich es aber nur 11 Monate aushielt, weil mir das Milieu und das Beamtenklima dort zuwider war. Meine Wunschlehre zum Buchhändler scheiterte ebenso (worüber ich im Nachhinein sehr froh bin), wie die Ausbildung zum Elektro-Mechaniker (wegen meiner Farbenblindheit). Die anschließende Kompromiss-Lehre zum Elektro-Installateur in Bayreuth brach ich 3 Monate vor der Prüfung ab.

Als ich 20 Jahre alt war, starb meine Mutter. Ich lebte dann mit meinem Vater 1 Jahr lang in einem reinen Männerhaushalt zusammen. Mein Vater war einer der besten Menschen, die ich kennen lernen durfte. Nie hat er mich geschlagen oder beschimpft. Er war unwahrscheinlich duldsam und hat sich für seine Familie aufgeopfert. Es hat auch nie ein böses Wort gegeben, obwohl er von seinen Kameraden wegen meiner langen Haare und dem Nichtstun duimm angeredet wurde. Er hat auch nie den frühen Tod seiner Frau verkraftet und starb 1980.

In Bayreuth lernte ich bald eine Clique kennen, die anders war als unsere Dorfjugend, deren Denkweise mir mehr zusagte. Ich war schließlich noch in die 67er Zeit mit Rudi Dutschke aufgewachsen. Wir betrachteten uns als Outlaws, die sich nicht an die gängigen Regeln hielten, saßen stundenlang  Lambrusco trinkend herum, hatten lange Haare und Amijacken und schliefen nachts in Parks oder Neubauten oder trampten durch die Gegend. Die Leute nannten uns nur Gammler. Regelmäßige Arbeit war natürlich auch verpönt. Ich jobbte mal 6 Tage in einer Weberei und 2 Monate als Staplerfahrer bei Rosenthal. Es war eine wilde, manchmal schmerzliche, aber immens schöne Zeit. Ich habe wahrscheinlich in den 2 Jahren mehr erlebt und durchgemacht, als viele in ihrem ganzen Leben.

Hier in Bayreuth lernte ich auch meine jertzige Frau kennen, als in meiner Stammkneipe ein 15jähriges langhaariges und langbeiniges Mädchen hereinschneite. Ich fühlte bald, dass dies meine große Liebe war, und schrieb ihr jeden Tag einen Brief. Auch eine kurzzeitige Trennung konnte unserer Liebe nichts anhaben, wir fanden bald wieder zueinander.

Im November 1971 begann ich eine Lehre als Krankenpfleger beim Nervenkrankenhaus  Bayreuth, im Februar 1972 hei- ratete ich Sybille (die auch im selben Krankenhaus als Schwesternvorschülerin arbeitete) und im Juni des gleichen Jahres kam unser wunderbarer Sohn Michael zur Welt.  Innerhalb eines Jahres änderte sich mein Leben: Frau, Kind, Arbeit, Verantwortung.

Da ich bald merkte, dass mir die Arbeit mit psychisch Kranken lag, blieb ich im Bezirkskrankenhaus, absolvierte nach meiner Ausbildung später noch einen 2-jährigen Kurs zum "Fachpfleger für Psychiatrie" und schloss auch meinen Stationsleiterlehrgang erfolgreich ab. Ich bin jetzt über 40 Jahre in diesem Krankenhaus beschäftigt. Mit meiner Ausbildung hätte ich auch in jedem somatischen Krankenhaus arbeiten können, doch ich finde, dass  die Arbeit mit psychich Erkrankten viel abwechslungsreicher ist, da der Kontakt zum Menschen viel intensiver und näher ist. Man freut sich auch mehr über Erfolge. Aber jetzt freue ich mich riesig auf meinen baldigen Ruhestand. Die Gewichtung der Interessen hat sich verschoben, private Sachen werden für mich immer wichtiger. Und ich habe noch so viel vor....

Die folgenden fetten Worte in Großbuchstaben sind Links.

Zu meiner FRAU: als sehr junges, unerfahrenes Hascherl hatte sie es als Stadtmensch auf dem Land mit den viel älteren Nachbarinnen nicht leicht. Sie musste anfangs viel entbehren. Sie hat aber gekämpft, hat sich durchgesetzt und kann ihre Meinung vertreten und verfechten. Sie hat sich zu einer dominanten und respektierten Persönlichkeit entwickelt. Sie ist dabei aber warmherzig geblieben und kann sich in die Menschen hineinversetzen. Ich bin stolz auf sie und liebe sie. In ihrer Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist sie genauso geachtet wie in ihrer politischen Arbeit bei der SPD, sei es als Kreis- und Gemeinderätin, AsF-Vorsitzende, stellvertretende Kreisvorsitzende, im Bezirksvorstand oder vielen anderen Gremien. Überall wird sie um ihren Rat gefragt.

Zu meinem SOHN: Michael hat den gleichen Dickkopf wie ich, er geht stur seinen Weg, ohne wegen möglichen Konsequenzen zu buckeln. Ich war mir lange unsicher, ob wir ihn richtig erzogen haben. Viele hielten uns vor, daß wir ihn strenger erziehen müssten. Aber jetzt weiß ich, dass wir doch nicht alles verkehrt gemacht haben können. Er ist zwar nicht einfach zu nehmen, ein radikaler Nonkonformist, aber er ist ehrlich und geradlinig. Auch auf ihn bin ich sehr stolz.
Ich hoffe, dass mein Sohn auf mich genauso stolz sein kann. Ich habe mir eine Zeile aus einem Song von Hans Söllner zu Herzen genommen: "Und ich wünsch mich, dass ich ganz zum Schluss, noch aufrecht steh vor Dir, und dass Du später nicht alles glaubst, was Sie Dir erzählen werden über mich". Und jetzt hat er mit Kathleen auch endlich die richtige Frau gefunden.

Von 1977 bis 1981 arbeitete ich für das Rockmagazin "Das Ding" in Nürnberg. Das war eine herrliche Zeit. Zwar gab es kein Geld (sondern nur ein paar LP's und freien Eintritt zu Konzerten), aber ich konnte mein umfangreiches Wissen über Rockmusik loswerden und meine Lieblingsband anderen nahe bringen. Außerdem macht es doch auch Spaß, ungeliebte Bands zu zerreißen und dafür sogar ein kostenloses Forum zu haben. Bis in die späten 90er habe ich in über 50 Leitz-Ordnern alles über Rockmusik gesammelt, was ich bekommen konnte, seien es Plattenkritiken, Konzertberichte, Bandgeschichten oder Essays. Eine immer sprudelnde Quelle war dafür Sounds und später in abgeschwächter Form der MusikExpress.

Privat beschäftige ich mich neben  ROCKMUSIK auch mit  FUSSBALL (seit 1960 HSV-Fan) (externer Link) und mit meinem COMPUTER   (besonders in Excel bin ich ziemlich fit). Ein grosses Anliegen ist mir der Erhalt der Umwelt, sei es, gegen die Atomkraftwerke und die Zerstörung der Natur zu kämpfen oder über die Gefährlichkeit des MOBILFUNKS aufzuklären. Deshalb arbeite ich auch aktiv beim BUND NATURSCHUTZ mit. Da mein Herz  links schlägt und ich sozial eingestellt bin, blieb mir gar keine andere Wahl, als mich bei der SPD zu organisieren (auch wenn ich nicht mehr mit allen einverstanden bin, was sie im Programm hat.

In der Diskussion um die Windkraftnutzung habe ich mich voll und ganz auf die Seite der Befürworter gestellt. Die meisten Gegner argumentieren mit der Landschaftszerstörung und dadurch bedingten Tourismusverlust. Wenn wir aber keine Windkraft nutzen, müssen wir weiterhin auf den verfluchten Atomstrom zurückgreifen. Irgendwann geht so eine Anlage hoch. Dann gibt es bei uns überhaupt keine Landschaft mehr. Und Touristen werden durch die Räder auch nicht abgeschreckt. An unserem Urlaubsort an der Nordsee gibt es Massen an Windrädern, trotzdem haben die keinen Verlust an Gästen bemerkt und haben bedeutend mehr Tourismus als mir. Die Argumente des teuren Ölkostroms sind auch absoluter Schwachsinn. Denn die Subvention der Atommafia war um ein vielfaches höher als die Alternativenergien (und wurde auch von uns über Steuern finanziert). Und die Stilllegung der Atommonster dauert über 100 Jahre und muss ebenfalls von uns bezahlt werden. Viele bemühen das "Sankt-Florians"-Prinzip, sind natürlich für Alternativenergien aber doch bitte nicht vor der eigenen Haustür. Solche Leute sind Heuchler und Pharisäer. Mich beruhigt es, wenn ich einem Windrad zusehe, wie es sich dreht. Ich denke mir dann, dass dies gut für unsere Erde ist.

Da mir auch unsere Heimatgemeinde am Herzen liegt, arbeite ich bei den FREUNDEN DES ARMESBERGS (externer Link) mit.

Durch das Vorbild unseres Sohnes Michael wurde ich zum "fast-Veganer". Zumindest an den Wochenenden, in denen er uns besucht, gibt es bei uns fast nur noch vegane Kost. Ich esse zwar weiterhin noch Tierprodukte, versuche mich dabei wenigstens stark einzuschränken und habe ein schlechtes Gewissen dabei. Die INDIANER entschuldigten sich bei jedem Tier, das sie töteten. Übrigens sollte man bei Tieren nicht verharmlosend von "Schlachten" sprechen, es ist Mord, Mord an einem Lebewesen.

Nach über 30 Jahren intensiven Rauchens (am Tag ca. 30 Zigaretten) habe ich am 03. November 2003 meine letzte Zigarette angezündet. Ich bin über diesen Schritt sehr froh und auch etwas stolz. Einziges Manko ist, das ich in 9 Jahren zwischenzeitlich 16 Kilo zugenommen habe. Aber das ist kein Grund, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Ein Raucher wird zwar nie Nichtraucher, aber zumindest zum momentanen Ex-Raucher. Trotzdem werde ich nie ein "militanter" Nichtraucher. Ich werde weiterhin Verständnis für die Raucher haben und erwarte auch von den Nichtrauchern etwas mehr Toleranz. Das absolute Rauchverbot, wie es in Bayern praktiziert wird,, finde ich großen Schwachsinn. Es kann doch an jede Kneipe/ Gaststätte angeschrieben werden, ob drinnen geraucht werden darf und dann kann jeder für sich entscheiden, ob der das Lokal besuchen will. Ich rieche übrigens eine frisch angezündete Zigarette immer noch gern, habe dabei in den ganzen Jahren, in denen ich nicht mehr rauche, noch keinen Moment das Verlangen verspürt, mir selbst auch eine anzuzünden.


Zum Abschluss noch ein Spruch aus der Rockmusik, der auf mich heute mehr den je zutriftt: ich bin jetzt

"Too old to rock‘n roll, too young to die", aber "It’s only rock’n roll, but I like it"

 

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