Sunny und Weibi
unsere letzten beiden Kätzchen

 
 Schon im Frühjahr 2012 ließen wir uns von unseren Freunden Maria und Sepp überreden, 2 kleine Kätzchen von ihnen zu nehmen. Wir warteten noch unseren Sommerurlaub ab und holten uns dann die nächsten beiden Feger. Es war das erste Mal, dass wir ein Weibchen im Haus hatten. Da uns kein berühmtes Geschwisterpaar einfiel, bekam der rote Kater den Namen "Sunny" (von "Sonny & Cher") und bei der schwarzen Kätzin blieb es bei "Weibi". Vom ersten Tag an hielten sie uns auf Trab. Nichts war vor ihnen sicher. Sie lieferten sich wilde Rennen quer durchs ganze Wohnzimmer, den Wintergarten und den Flur. Etliches ging bei ihrer wilden Jagd zu Bruch. Wir brachten deshalb vieles in Sicherheit - unser Wohnzimmer sah sehr aufgeräumt aus! Sunny war eher der wilde Rocker, sehr "kompakt" gebaut, ein wahres Muskelpaket. Weibi dagegen war sich ihrer Schönheit sehr bewusst, stolzierte auf ihren weißen Pfötchen und zeigte ihre weiße Brust.

Anfangs waren sie nur eingesperrt und wir hätten fast den Zeitpunkt verpasst, sie nach außen zu lassen. Zuerst waren sie uns zu klein,  dann wollten wir warten, bis sie kastriert, bzw. sterilisiert waren, da bei uns ums Haus etliche fette Kater ihr Unwesen trieben. Wir ließen sie nur zwei- bis dreimal kurz raus, wenn wir dabei waren. Dann war es uns im Winter zu kalt für sie. Aber irgendwann fassten wir uns trotzdem ein Herz und machten die Tür auf. Doch schon am zweiten Tag kam Sunny nicht zurück. Wir rannten alle 15 Minuten trotz der klirrenden Kälte ums Haus herum, aber unser Kater war nicht zu sehen. Wir bangten die ganze Nacht und den nächsten Tag, ob er in der Kälte einen Platz gefunden hätte. Nach der Rückkehr von der Arbeit war er immer noch nicht da. Wir malten uns die schlimmsten Horrorgeschichten aus. Aber um 22 Uhr stand er im Flur, als ob nichts geschehen sei. Seitdem durften sie jeden Tag hinaus, kamen meistens schon kurze Zeit später wieder zurück und dankten es uns mit noch mehr Aufgewecktheit und Klugheit.

Aber auch hier gibt es wieder traurige Geschichten. Kurz nach Ostern 2013 schoss so ein feiges Schwein mit dem Luftgewehr auf Sunny. Wir konnten aber durch einen befreundeten Journalisten einen Artikel darüber in unserer Lokalzeitung unterbringen. Seitdem ist Ruhe. Aber es kam noch schlimmer. Am Pfingstmontag 2013 kamen wir nach Hause und unsere Weibi lag tot im Garten. Irgend so ein hirnloser Raser-Idiot hatte sie mit seinem Auto totgefahren. Wir trauerten sehr lange um unser geliebtes Katzenmädchen. Seitdem bekam Sunny noch mehr Liebkosungen ab, wir hatten aber immer Angst, dass ihm auch was schlimmes passiert.

Und leider bewahrheitete es sich, viel zu früh!

Unser heißgeliebter Sunny ist tot! Wir sind so unsäglich traurig!

Am Sonntag, den 28. September 2014 starb er um 19 Uhr in der Praxis von Dr. Schinner. Kurz nach 18 Uhr hatte ihn irgend so ein rücksichtloser, idiotischer Raser, dem wir alles Schlechte der Welt an den Hals wünschen, überfahren. Er lebte zwar noch, schrie auch nicht, sondern maunzte nur leise. Er versuchte, sich mit den Vorderfüßen an uns festzuhalten. Da aber die Wirbelsäule gebrochen war (wie im Röntgenbild ersichtlich war), konnten mir unserem Sunny nicht mehr helfen und haben ihn dann am 30. September begraben.

Mit dem Tod unseres geliebten Katers wurde uns ein Stück Lebensqualität genommen. Es tut so verdammt weh. Er wurde zwar nur zweieinhalb Jahre alt, aber in dieser Zeit ist er uns ans Herz gewachsen wie ein Kind. Er bezauberte mit seinem starken, aber auch weichen Charakter, seinem eleganten Gang, seinem muskulösen aber geschmeidigem Körper und seinem wunderschönen gepflegten roten Fell. Man konnte nicht anders, als ihn unendlich gern zu haben.Wir konnten ihn leider nicht mehr beschützen.

Er wartet nicht mehr auf uns, wenn wir nach Hause kommen. Er kommt nicht mehr freudig mit hocherhobenen Schwanz auf unser Auto zugelaufen, um uns zu begrüßen.

Er steht nicht mehr früh an der Wohnzimmertür, um ins Freie zu dürfen. Und er wälzt sich nicht mehr zuvor vor Freude auf  dem Parkett und lässt sich knuddeln

Er kommt nicht mehr nach 2 Stunden aufgeregt und tief schnurrend heim, wenn er sein Revier zum ersten Mal abgelaufen ist. Und er liegt nicht mehr auf seinem Sessel auf der Veranda und schnurrt, weil das Wetter zu schön ist, um ins Haus zu gehen

Er sieht uns nicht mehr regungslos mit seinen unergründlichen Augen an. Er sitzt nicht mehr stoisch vor dem Fernseher oder Monitor, so dass man nichts mehr sehen kann.

Er steht nicht mehr erwartungsvoll vor der Schranktür, um seine Leckerlis zu bekommen. Und er holt sich nicht mehr unbeobachtet aus dem offenen Küchenschrank sein Fressen und beißt die Tüte auf.

Er klettert nicht mehr mit seiner geballten Power in Sekundenschnelle auf Bäume und lässt sich dann an den Ästen wieder zu Boden gleiten. Er steigt nicht mehr aufs Dach und lässt uns vor Angst, dass er runterfällt, zittern.

Er spielt nicht mehr stundenlang mit einem Blatt und bringt dann einen Erdklumpen nach Hause. Man sieht ihn nicht mehr auf der Wiese laufen oder Vögeln hinterherhetzen, wenn man aus dem Fenster sieht

Er kommt nicht mehr, wenn man die halbe Nacht lockend und pfeifend ein paar Mal ums Haus läuft, damit er endlich heimkommt. Er will dann nicht mehr nur spielen und lässt sich nicht fangen. Wir brauchen nicht mehr die Haustür offen zu lassen, bis er endlich heimkommt.

Aber es kann auch kein Schwachkopf mehr auf ihn schießen! Und er musste nicht lange leiden und kann jetzt friedlich schlafen.

 

 

 

 

 

 

 

Danke Sunny, für zwei einhalb wundervolle Jahre, die Du uns geschenkt hast, die wir Dich begleiten durften!